trois pensées musicales
1
nachts blühen goldbraun deine brüste,
salbt uns der holde üppige august
mit andächtiger hellsicht, wesentlich
sind wir – nach unsern atemzügen,
der ode unsrer ruhelosen lippen,
den gartenäpfeln verlangt der dunst im tal,
in ihn gehts du hinein, ermattet, langsam,
du folgst der nachtigall, treibst im gesang,
noch längst tagt es nicht, noch lodern flammen,
wogen der blätter adern, weiße stämme
du meine Sanfte! umarme deine knie
kleiner grauer talisman der liebe
sei lautlos in der stille, bleib sitzen, weine
und warte bis an meinen fingern la voix
d’enfant ausströmt, groß ist die nacht
für diese letzte opfergabe, Gott
2
es rauchten feuer, die majorane welkten,
im dunkeln stieß der pflügt auf schädel.
wir beide angespannt, mein körper dringt
in deine nacht ein, irrlichter glimmen
in dieser nacht, die flut spült in dein zimmer
den nachen, knochenbleich, verschollene
trug er einst in die schwarze nacht davon,
nachtschwarz erglühen ihre augenhöhlen,
doch du siehst, wie erlösung die leuchtenden
gesichter der wögel dieser nacht beseelt,
verstehst die größe des vergänglichen:
die feuersbrünste, ach, die wielen kränkungen...
wenn ich sie zähle, bleiben nur wir beide
und der geborstne saum des brandaltars –
dieser moment verlangt nach hellsicht,
du meine Sanfte! umarme, wärme mich,
zu holz vertrocknen meine weißen arme,
benetze ihre rinde in den flammen,
drück an dein herz den blinden Gott
selig chantant dans la coupole
3
du kleiner grauer talisman der liebe,
auf rispen musiziert der abend wie Verlaine,
im lippenblütenbett versinkt
die furche, gerade, golden wie ein scheitel,
und leise flattert feuerrotes heidekraut
am kopf des kiefernwalds, noch glüht
die wolke, als sei nichts vergessen:
die brust, verwundet, und der harnisch,
sie scheiden freiheit – unfreiheit.
schon pflückt mit kalter hand
die uferschwalbe deine dunkle frucht,
doch wir sind rechtlos in der stadt,
wo man nicht freund noch feind kennt,
und nur im traum, ganz leise,
entfalten deine blüten andre hände,
und ich erblicke staunend eine geheime
welt, in der mein lied erlösung findet:
du meine Sanfte! blühende arme,
umfangen uns, sie spüren unser
fiebern, verbinden uns die brust
und geben uns wermuttee.
du meine Sanfte! der drossel delirieren
im morgenrot vernehme ich nicht mehr,
auf unsere berührungen giesst sie das licht
der sterne, entflammt den letzten tropfen,
da unser je vous aime hoch oben bricht.