wenn du von einem dompfaff träumst
auf weißem schnee – katharsis, blut,
wenn durch den schlaf du wörter streust,
dei mund verwandelt fluch in segen,
vergiesst in dunkler angst du tränen,
verdorrt der arm, der dich noch trug,
dann naht der morgen, du vernimmst,
des dompfaffs röte hallt am himmel,
wir sind des nichts, uns richtet und zerstört
und dreht und dreht sich – Gott, dies drehen –
hoch oben, über uns der große nebel,
so irdisch dieser strom, der uns verzehrt.
geklammert an des traumes blanke klingen,
gedanken, nackt, suchst du dich zu erinnern,
die dinge fügen sich nicht, nun verwaist,
und schnee und vogel zieben in ein buch,
verlassen bleibt zurück das alte gut
und unser schlaf und nicht mehr unsre zeit
Vilnius 3.03.–12.05.1984
Poezijos kalbos kraštovaizdžiai = Sprachlandschaften der Poesie = Абсягi паэзii / European Borderlands. – Vilnius–Minsk: European Borderlands, 2009. – P. 30.