Spatzen und kleine Astlochvögel in meinen
Vogelhäuschen sind meine mächtigsten
Schutzpatrone meine Spielkame-
raden und vor allem – die seelen-
ausgleichenden Kerzen mit
Wachsschnabeldöchten, ge-
scheckte verkleinernde Pfaue mit
Perlkränzen und Goldringen
an ihren Beinen – man wird sie
fangen und sammeln doch nicht wirklich
abnehmen doch nicht wirklich
das steht nur so in jenem
Lied, ist so geträumt
alles – aus nichts – so war's
Die Tage sind länglich
gerade wie Felder
die graue Lerche
hältst fest du im Auge
du zitterst und fieberst
in menschlicher Eintracht
ein Korn rollt davon
in die Tiefe des Himmels
am Morgen öffnet
die Sonne die Zöpfe
kämmt sich mit Fichten-
wipfeln das Haar
damit dort der Flachs wächst
so lang wie die Zöpfe
die Mitgift wie Sonne
gebündelt erglänze
ihr weißgebündelten
blaublühenden
ihr weißgesichtigen
blauäugigen
Seidenbänder
und Goldringe
allmorgendlich Arbeit
und Sonnenaufgang
aus dem Heimweberlied am Ufer
der Svalia dem mohnübersäten
aus dem weichesten groben Tuch
aus dem reinsten dunklen Geschlecht
aus der Zeit, als die Trommeln man schlug,
und das Feuer schamlos gewöhnte
an den Dachfirst des trauten Bruders
und den Bruder an lehmige Erde
und der Morgen schwoll an und erstrahlte
Fundamente der Häuser aus Silber
glänzten hell die Gehenkten am Balken
schlugen Winde die Sichel der Rebellen
Iš naminio audimo dainos [kino filmas]. – Arvydo Baryso kino kompanija, 2008. – Vlado Braziūno eilėraščai skaitomi autoriaus, jų vertimai į anglų, latvių, italų, prancūzų, rusų, vokiečių kalbas rodomi titrais.
die nacht ist hell und warm, sanft wie die innenseite deiner schenkel
am morgen schlummerst du, erwachst am tag, bist schläfrig nachts, kaum
bei mir, wieder flaut auf und ab der wind vorm fenster, vorm fenster
streichelt reif mit kalten händen die weiße haut des apfelbaums, ins flache
land hinaus erstreckt sich weit der leere garten, wo mutters weiße laken
bleichen wie einst, und ihre schweren, geblümten, nur selten im traum
mir erschienenen röcke, sie rascheln
du sanfte, meine sanfte, mir schenkst du mich, sauber und schwach
Fabijoniškės 7.1.2002
http://www.lyrikline.org/index.php?id=163&L=2&author=vb02&po... Twelve Lithuanian Poets = Zwölf litauische Dichter = Двенадцать литовских поэтов. – Vilnius: Books from Lithuania, 2007. – P. 7. – Priedas: kompaktinė plokštelė, joje: autoriaus skaitomas eilėraštis „šviesi naktis, šilta ir švelni tarytum vidinė tavo šlaunų pusė...“;
Poezijos kalbos kraštovaizdžiai = Sprachlandschaften der Poesie = Абсягi паэзii / European Borderlands. – Vilnius–Minsk: European Borderlands, 2009. – P. 26.
es war und ist nicht mehr, ein vergangner nicht gewärtiger wind
fliegt blind über schwarzes brachland dahin
und stößt die flügel ab, und es verkohlt
das trockne tännchen mutters schal
macht munter, es tagt, schon springt die sonne auf den hügel
ein scherz nur im traum und niemand schuld
vergangnes ist zeuge, vergangnes regiert
nur in der gegenwart, sie ist nicht da